Manchmal besitzen Nierensteine einen erheblichen Umfang. Andere sitzen in ungewöhnlicher Lage in der Niere fest. Dann ist es nicht möglich, mit nichtinvasiven Verfahren die Nierensteine zu entfernen. Eine sogenannte perkutane Steintherapie kann Sie in solchen Fällen von den Steinen befreien. Dafür ist nur ein winziger Hautzugang in Höhe der betroffenen Niere erforderlich. Das Urologische Zentrum der Cambomed Klinik in Kempten teilt Ihnen alles Wissenswerte mit.

Wann perkutane Steintherapie?

Nierensteine, die aus kristallisierten Salzen bestehen, können sehr schmerzhaft werden – und gefährliche Folgeerkrankungen auslösen. Die meisten von ihnen messen nicht mehr als 1 Zentimeter im Durchmesser. Steine geringen und mittleren Umfangs lassen sich gut per ESWL (Stoßwellentherapie) zerstören, noch größere Exemplare auch mit dem Holmium-Laser. Gelegentlich sind diese Methoden aus bestimmten Gründen schlecht anwendbar. Dann steht als gute Alternative die perkutane Steintherapie zur Verfügung:

  • Die perkutane Steintherapie kommt häufig bei sogenannten Ausgusssteinen ins Spiel. Ausgusssteine füllen ein Nierenbecken zu einem nicht unerheblichen Teil aus.
  • Auch sogenannte Unterpolsteine, die sich am unteren Ende einer Niere finden, lassen sich anders nur schwer behandeln.
  • Besonders Steine, die größer als 2 Zentimeter sind, können die Anwendung der perkutanen Steintherapie erfordern.
  • Anatomische Besonderheiten des Patienten schließen manchmal ebenfalls eine andere Zugangsweise aus.

Unter solchen Bedingungen könnten übliche Verfahren wie ESWL es zum Beispiel mit sich bringen, dass Steintrümmer in der Niere verbleiben und wieder größer werden. Sie können auch den Harnleiter hinabrutschen und für weitere Beschwerden sorgen. Solchen Gefahren lässt sich durch die perkutane Steintherapie meist gut vorbeugen. Sie erhält daher seit langem den Vorzug vor der Möglichkeit, über eine offene Operation mit Hautschnitt „schwierige“ Nierensteine zu entfernen.

Eine gute Möglichkeit, Nierensteine zu entfernen

Das Wort „perkutan“ leitet sich von den lateinischen Wörtern per für „durch, hindurch“ und cutis für „Haut“ ab. Der medizinische Fachbegriff für den Eingriff lautet „perkutane Nephrolithotomie“. Letzterer Begriff ist aus den griechischen Wörtern nephrós („Niere“), líthos („Stein“) und tomé („Schnitt“) zusammengesetzt. Bei dem Verfahren geht der Chirurg folgendermaßen vor:

  • Unterhalb der 12. Rippe wird unter Ultraschallkontrolle ein winziger Hautzugang gesetzt.
  • Auf diesem Weg kann ein Endoskop in die Niere eingebracht werden.
  • Der direkte Zugang ermöglicht es, den oder die Nierensteine mit bewährten Instrumenten wie dem Holmium-Laser oder per Ultraschall zu zerkleinern.
  • Steinreste können aufgefangen und über das Endoskop entfernt oder herausgespült werden.

Unabhängig von der Steingröße ermöglicht es die perkutane Steintherapie, restlos die Nierensteine zu entfernen.

Wie läuft die perkutane Steintherapie ab?

Um perkutan Nierensteine zu entfernen, ist eine Vollnarkose erforderlich. Sie merken von der Behandlung normalerweise gar nichts. Nach dem Eingriff kann das Einsetzen einer Harnleiterschiene in manchen Fällen vorteilhaft sein. Sie wird nach kurzer Zeit wieder entfernt. Essen und Trinken ist normalerweise wenige Stunden nach der OP möglich, eine Ableitung des Urins nach außen ist nur selten erforderlich. Im Anschluss an den Eingriff müssen Sie kurz in der Klinik bleiben – normalerweise nicht länger als 2 bis 3 Tage.

Das minimalinvasive Verfahren kann Risiken wie Blutungen oder Infektionen mit sich bringen, die jedoch selten sind. Der Hautzugang heilt normalerweise praktisch unsichtbar ab, auffällige Narben verbleiben in der Regel nicht.

Größere und schwierigere Nierensteine entfernen: Wir beraten Sie gern

Für Untersuchung und Behandlung können Sie im Urologischen Zentrum der Cambomed Klinik in Kempten jederzeit gerne einen Termin vereinbaren – telefonisch oder über unser Kontaktformular.

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