Wenn das Wasserlassen nicht mehr so klappt wie früher, kann eine Prostatavergrößerung dahinterstecken. Tröpfelnder Urin wechselt dann ab mit häufigem, heftigem Harndrang – leider oft auch nachts.Insgesamt ist bei etwa der Hälfte der über 50-jährigen Männer die Prostata vergrößert. Eine gründliche Untersuchung muss erweisen, ob hinter typischen Beschwerden tatsächlich eine Prostatavergrößerung steckt. Das Urologische Zentrum der Cambomed Klinik in Kempten informiert Sie ausführlich über die Erkrankung.

Was ist eine Prostatavergrößerung?

Die Prostata, die sogenannte Vorsteherdrüse, ist kein lebenswichtiges Organ. Sie hat jedoch entscheidende Bedeutung für die Zeugungsfähigkeit: Die Drüse mischt der Samenflüssigkeit das Prostatasekret bei. So wird das Sperma nach dem Samenerguss erst transportfähig.
Im gesunden Zustand ist die Prostata nur etwa kastaniengroß. Sie liegt direkt unterhalb der Harnblase. Die Harnröhre, die den Urin aus dem Körper ableitet, führt durch die Prostata hindurch.
Der medizinische Fachausdruck „benigne Prostatahyperplasie“ für die gutartig vergrößerte Prostata geht zurück auf das lateinische benignus = „gütig“ sowie auf die griechischen Wörter hypér für „über“ und plasseín für „ausbilden“.

  • Eine gutartige Vergrößerung der Prostata kommt mit zunehmendem Alter immer häufiger vor.
  • Bei deutschen Männern zwischen 50 und 60 ist etwa jeder Vierte davon betroffen, bei 70-Jährigen 35 Prozent, unter noch älteren weit über die Hälfte.
  • Eine gesunde Prostata wiegt nicht mehr als 25 Gramm. Das Gewicht einer vergrößerten Prostata kann hingegen deutlich über 100 Gramm betragen.

Typische Beschwerden bei Prostatahyperplasie

Etwa 40 Prozent der 50-jährigen Männer in Deutschland haben Beschwerden beim Wasserlassen. Sehr häufig sind zum Beispiel:

  • geringer Druck des Urinstrahls
  • tröpfelnder Urin
  • Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung
  • häufiges Auf-die-Toilette-Müssen
  • plötzlicher übermächtiger Harndrang
  • Zwang zu nächtlichen Toilettengängen
  • unfreiwilliger Urinabgang (Inkontinenz)

Solche Beschwerden des Harntrakts fassen die Urologen unter der Bezeichnung LUTS zusammen, das ist die englische Abkürzung für „Lower Urinary Tract Symptoms“ = „Symptome im Bereich der unteren Harnwege“. Entsprechende Symptome gehen zwar ausgesprochen häufig auf eine gutartige Prostatavergrößerung zurück. Sie können jedoch auch ganz andere Ursachen als eine Prostatahyperplasie haben. Für Probleme beim Wasserlassen können zum Beispiel auch verantwortlich sein:

  • Blasenentzündung (Zystitis)
  • Prostataentzündung (Prostatitis)
  • Nieren- oder Blasensteine
  • geschädigte Blasenmuskulatur (Reizblase)
  • Prostatakrebs

Wenn Sie unter einschlägigen Beschwerden leiden, ist ein möglichst rascher Besuch beim Urologen ratsam. Durch eine Untersuchung kann er feststellen, ob bei Ihnen eine ernsthaftere Erkrankung vorliegt oder nicht.

Eine gutartige Prostatavergrößerung zum Beispiel ist zunächst einmal nicht gefährlich. Sie ist auch nicht in jedem Fall behandlungsbedürftig. Werden heftigere Beschwerden jedoch ignoriert, kann eine Prostatahyperplasie schlimmstenfalls zu einem Urinstau führen. Die Folge kann eine schwere Nierenschädigung und sogar Schlimmeres sein.

Untersuchung und Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung

Ein erfahrener Urologe hat verschiedene Möglichkeiten, die Ursache Ihrer Beschwerden ausfindig zu machen. Die wichtigsten davon:

  • Zunächst einmal wird der Facharzt sich Ihre Schwierigkeiten beim Wasserlassen schildern lassen. Das liefert ihm wertvolle Hinweise.
  • Mit einer Tastuntersuchung vom Enddarm aus kann er Ausdehnung und Beschaffenheit Ihrer Prostata erfühlen.
  • Eine Ultraschalluntersuchung gibt weiteren Aufschluss.
  • Eine Urinuntersuchung erlaubt Rückschlüsse auf mögliche Entzündungen.
  • Mit einer speziellen Vorrichtung lässt sich der Druck Ihres Harnstrahls messen.
  • Die Ermittlung des PSA-Werts, eines nur von der Prostata produzierten Eiweißstoffs, kann die Diagnose von Prostatakrebs unterstützen – aber auch helfen, das Fortschreiten einer Prostatavergrößerung zu deuten.

Je nachdem, welche Ursache hinter Ihren Probleme beim Wasserlassen steckt, gibt es geeignete Behandlungsmöglichkeiten. Angenommen, Ihr Arzt stellt tatsächlich eine gutartige Prostatavergrößerung bei Ihnen fest. Dann wird er Sie fragen, wie sehr Ihre Beschwerden Sie beeinträchtigen. Falls Sie damit leben können, ist in vielen Fällen zunächst gar keine Behandlung erforderlich. So umgehen Sie die Nebenwirkungen, die alle Behandlungen einer gutartigen Prostatavergrößerung mit sich bringen können.

Entscheiden Sie sich gemeinsam mit Ihrem Arzt für eine Therapie, kommen zum Beispiel folgende Möglichkeiten in Frage:

Bevor wir operieren, versuchen wir im Prostatazentrum Cambomed zunächst eine Behandlung mit Medikamenten. Nur wenn diese nicht anschlagen oder nicht vertragen werden, erwägen wir bei gutartiger Prostatavergrößerung einen operativen Eingriff. Sollte ein solcher bei Ihnen bevorstehen: In den letzten Jahren wurden besonders schonende Verfahren entwickelt, die den Patienten deutlich weniger belasten. Diese können wir Ihnen auch im Prostatazentrum Cambomed anbieten.

Bei Verdacht auf Prostatavergrößerung untersuchen wir Sie gern

Ob Sie unbestimmte Beschwerden beim Wasserlassen verspüren oder bei Ihnen bereits eine Prostatahyperplasie diagnostiziert worden ist: Einen Untersuchungstermin im Urologischen Zentrum der Cambomed Klinik können Sie jederzeit telefonisch oder per Kontaktformular vereinbaren.

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