Ob akute Beschwerden oder zufällig entdeckte Nierensteine – eine Nierenstein-Behandlung lässt sich oft nicht umgehen. Das Urologische Zentrum der Cambomed Klinik in Kempten informiert über sanfte Nierenstein-OPs und andere Therapiemöglichkeiten.

Was tun bei Nierensteinen?

Nierensteine bilden sich aus kristallisierten Salzen, die bei jedem Menschen im Urin vorkommen. Sie werden auch als Harnsteine oder Blasensteine bezeichnet. Es handelt sich um ein häufig vorkommendes Gesundheitsproblem. Männer sind deutlich häufiger betroffen: Schätzungsweise jeder 5. Mann in den Industriestaaten besitzt ein erhöhtes Risiko, einmal eine Nierenstein-Behandlung zu benötigen, jedoch nur etwa jede 14. Frau.

Nierensteine sind nicht in jedem Fall behandlungsbedürftig. 70 Prozent der Nierensteine, deren Durchmesser geringer ist als 5 Millimeter, werden vom Körper mit dem Urin ausgeschieden – ganz ohne Nierenstein-Behandlung. Bei Steinen mit größerem Durchmesser von 5 bis 10 Millimetern ist hingegen Vorsicht geboten: Nur etwa die Hälfte geht von selbst ab. Bei noch umfangreicheren Steinen kann es erst recht zu Problemen kommen. Feststecken können sie im Nierenbecken, im Harnleiter oder am Blaseneingang.

Eine Nierenstein-Behandlung kann in folgenden Fällen notwendig sein:

  • Sie haben akute Beschwerden, zum Beispiel infolge einer Nierenkolik.
  • Bei Ihnen wurden Nierensteine entdeckt, die noch keine Probleme bereiten – es könnte aber in Zukunft dazu kommen.

Urologen setzen im Allgemeinen einen Durchmesser von 5 Millimetern als Grenze an, ab welcher eine Nierenstein-Behandlung erforderlich wird. Die Wahl des Behandlungsverfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Art der Beschwerden
  • Lage des oder der Nierensteine
  • Deren Größe und Beschaffenheit

Für die Behandlung kommen mehrere Verfahren in Frage. Ihr Urologe kann Sie mit der Verschreibung von Medikamenten, mit einer Nierenstein-OP oder einer vergleichbaren Nierenstein-Behandlung unterstützen. Notwendige operative Eingriffe lassen sich fast immer auf schonende Weise minimalinvasiv durchführen.

Kontrolliertes Abwarten statt Nierenstein-OP

In vielen Fällen können Sie – unter ärztlicher Kontrolle – dafür sorgen, dass die Nierensteine von selbst abgehen. Medikamente oder eine Nierenstein-OP sind dann nicht erforderlich. Ein solches Vorgehen ist unter drei Bedingungen möglich:

  • Der Durchmesser des Steins ist nicht größer als 5 Millimeter.
  • Beschwerden sind nicht vorhanden oder nur schwach ausgeprägt.
  • Die Nierensteine verursachen keine Harnwegsinfektion.

Bei Wahl einer solchen Nierenstein-Behandlung müssen Sie viel trinken: etwa 3 Liter am Tag. Treten vorübergehend Schmerzen auf, lassen sich diese mit Schmerzmitteln lindern.

Sogenannte Alpha-Blocker können den Abgang der Nierensteine zusätzlich unterstützen:

  • Alpha-Blocker sind Medikamente, welche die Blasenmuskulatur entspannen.
  • Die Nierensteine können die Engstelle am Blaseneingang so oft leichter überwinden.

Viel Bewegung unterstützt ebenfalls den Abtransport der Steine aus den Harnwegen. Nach ein bis zwei Wochen verlassen sie die Blase meist mit dem Urin. Empfehlenswert kann es sein, bis dahin durch ein Sieb oder einen Kaffeefilter Wasser zu lassen. Die aufgefangenen Steine können Sie dann Ihrem Urologen für eine Laboruntersuchung übergeben. Je nach Ergebnis empfiehlt er Ihnen unter Umständen eine Ernährungsumstellung, bestimmte Medikamente oder andere Maßnahmen, mit denen Sie der Bildung weiterer Nierensteine vorbeugen können.

Medikamentöse Nierenstein-Behandlung

Eine medikamentöse Nierenstein-Behandlung ist nur bei einer bestimmten Ausprägung von Nierensteinen möglich: den Harnsäuresteinen. Der Wirkstoff Allopurinol zum Beispiel kann die Produktion der Harnsäure drosseln, aus welchen diese Steine bestehen. Zusätzlich werden Alkalicitrate und Natriumcarbonat gegeben. Sie verringern den Säuerungsgrad des Urins und können die Harnsäuresteine so ganz ohne Nierenstein-OP auflösen. Zur Unterstützung der Nierenstein-Behandlung sollten Sie zusätzlich purinhaltige Lebensmittel meiden, insbesondere Fleisch und Wurst.

Minimalinvasive Nierenstein-OP / Nierenstein-Behandlung

Nierensteine mit einem Durchmesser von weniger als 2 Zentimetern lassen sich mit bestimmten medizinischen Gerätschaften zerstören. Eine solche Nierenstein-Behandlung ist ohne jedes Antasten der Hautoberfläche möglich. Hierbei gibt es folgende Varianten:

  • Holmium-Laser: Über die Harnleiteröffnung wird mit Hilfe eines Endoskops eine biegsame Laserfaser eingebracht. Der Arzt schiebt sie bis an die Stelle vor, wo sich der Nierenstein befindet. Eine Minikamera gewährt während der Nierenstein-OP freie Sicht auf die Behandlungszone. Der Holmium-Laser sorgt durch gezielte Wärmewirkung für die Auflösung der Steine. Insbesondere härtere und größere Steine lassen sich durch diese Art der Nierenstein-Behandlung gut zerstören, zurück bleiben höchstens kleinste Überreste. Bei Bedarf können diese für eine Laboruntersuchung mit einem winzigen Körbchen aufgefangen und geborgen werden. Die minimalinvasive Nierenstein-OP mit dem Holmium-Laser gilt heute als effektivste Variante der Nierenstein-Behandlung.
  • ESWL (Stoßwellen-Therapie): Die Abkürzung steht für „extrakorporale Stoßwellen-Lithotripsie“. „Extrakorporal“ bedeutet dabei „von außerhalb des Körpers“ und „Lithotripsie“ so viel wie „Steinzertrümmerung“. Bei diesem Verfahren werden von außen hochenergetische Stoßwellen auf die Nierensteine gerichtet. Deren Energie löst die Steine nach und nach auf. Die Überreste scheidet der Patient mit dem Urin in den Wochen nach der Nierenstein-Behandlung aus. Ein Zugang über die Harnröhre mittels Endoskop ist nicht nötig. Ein Zugang über die Harnröhre mittels Endoskop ist nicht nötig.

Besitzen Nierensteine einen Durchmesser von deutlich mehr als 2 Zentimetern, bleiben sie oft im Nierenbecken stecken. Dann kommt folgende Art der Nierenstein-OP in Frage:

  • Perkutane Steintherapie: Mit einer dünnen Punktionsnadel wird von der Hautoberfläche aus ein Zugang zur Niere geschaffen. Über diesen lässt sich zur Vorbereitung der Nierenstein-OP ein Endoskop einführen. Es wird bis an die Stelle vorgeschoben, die von dem oder den Steinen eingenommen wird. Unter Kameraeinblick können die Steine zum Beispiel mittels Holmium-Laser oder Ultraschall zerstört werden. Die Gesteinstrümmer lassen sich direkt über das Endoskop entfernen, nach der Nierenstein-OP ist eine gründliche Untersuchung möglich. Bei Nierensteinen, die bereits in den Harnleiter hinabgewandert sind, ist die perkutane Steintherapie nicht anwendbar.

Eine offene Nierenstein-OP, welche die Steine direkt über einen Hautschnitt entfernt, ist heutzutage nur noch in sehr speziellen Fällen erforderlich. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn anatomische Besonderheiten des Patienten eine andere Vorgehensweise erschweren.

Persönliche Untersuchung und Nierenstein-Behandlung

„Was tun bei Nierensteinen?“ – Im Urologischen Zentrum der Cambomed Klinik geben wir Ihnen gerne eine Antwort auf diese häufig gestellte Frage. Wir schlagen Ihnen die Nierenstein-Behandlung oder Nierenstein-OP vor, die für Sie am besten geeignet ist. Bitte vereinbaren Sie telefonisch oder über das Kontaktformular einen Termin mit uns.

Die Cambomed Klinik

Raum zum Wohlfühlen

Die Cambomed Klinik bietet beste Möglichkeiten. Manchmal ist ein operativer Eingriff an der Prostata notwendig, um Ihre Gesundheit langfristig zu erhalten. Die Cambomed Klinik in Kempten…

Mehr erfahren...
Definition PSA-Wert

Definition PSA-Wert

Vor einem PSA-Test klären wir Sie ausführlich darüber auf, wie das Ergebnis einzuordnen ist. Auch das Für und Wider eines PSA-Tests kommt selbstverständlich zur Sprache…

Mehr erfahren...
Prostatavergrößerung

Prostatavergrößerung

Die Prostata, die sogenannte Vorsteherdrüse, ist kein lebenswichtiges Organ. Im gesunden Zustand ist die Prostata nur etwa kastaniengroß. Sie liegt direkt unterhalb der Harnblase…

Mehr erfahren...
Prostatakrebs-Symptome

Prostatakrebs-Symptome

In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle wird Prostatakrebs heute bei einer Früherkennungs-Untersuchung festgestellt. Bis dahin klagen die wenigsten Patienten über Beschwerden…

Mehr erfahren...