Greenlight-Laser zur Prostataverkleinerung

Eine Prostatavergrößerung macht allein in Deutschland Millionen Männern das Leben schwer. An einer Operation führt manchmal kein Weg vorbei. Da sind sanftere Verfahren besonders gefragt. Mit dem Greenlight-Laser können wir das Prostatagewebe ausgesprochen behutsam abtragen. Das Urologische Zentrum der Cambomed Klinik in Kempten klärt Sie über das Verfahren auf, das bei uns häufig Anwendung findet.

Was bringt Ihnen der Greenlight-Laser?

Eine vergrößerte Prostata kann den Harnabgang behindern und starke Beschwerden beim Wasserlassen hervorrufen. Wenn Medikamente keine Besserung versprechen, bringt eine operative Prostataverkleinerung meist die ersehnte Linderung. Die Operationsmethode sollte möglichst gut dem individuellen Gesundheitszustand wie auch den persönlichen Vorstellungen des Patienten entsprechen. Der Greenlight-Laser kann in folgenden Fällen besonders geeignet sein:

• Die Prostata des Patienten ist nicht zu groß
• Der Patient muss blutgerinnungshemmende Medikamente einnehmen
• Eine hinreichende Blutstillung während der Operation steht im Vordergrund
• Die Kombination mit anderen Verfahren wird unter Umständen angestrebt
• Gewünscht werden eine schnellere Heilung und ein kürzerer Klinikaufenthalt

Funktionsweise des Greenlight-Lasers

Die Laserbehandlung mit dem Greenlight-Laser wird auch als photoselektive Vaporisation der Prostata (PVP) bezeichnet. „Vaporisation“ stammt vom lateinischen Wort vapor für „Dampf“ und beschreibt zutreffend die Funktionsweise des Greenlight-Lasers: „Verdampfen“. Bei dem Verfahren kommt ein frequenzverdoppelter Nd:YAG-Laser zum Einsatz, der einen Yttrium-Aluminium-Kristall mit Neodym-Beimischung zur Erzeugung des Laserlichts nutzt. Das Licht wird als grün wahrgenommen, daher die englische Bezeichnung Greenlight-Laser für diesen „grünen Laser“.
Bei der minimalinvasiven Operation nutzen wir ein Endoskop, das wir von außen über die Harnröhre in die Blase schieben. Darüber führen wir die sehr dünne Laserfaser an die Prostata heran. Eine Minikamera gewährt einen guten Einblick. Die Laserfaser richten wir gezielt auf die Prostata.

• Der Farbstoff der roten Blutkörperchen im Drüsengewebe der Prostata nimmt die Laserenergie auf und wandelt sie in Wärme um.
• Durch die entstehende Hitze lässt der Greenlight-Laser das Prostatagewebe im Kontaktbereich sofort verdampfen.
• Gewebereste bleiben nicht zurück.
• Der Greenlight-Laser ermöglicht ein sehr genaues Arbeiten, da die Eindringtiefe nicht einmal einen Millimeter beträgt.
• Die Prostata wird durch die Behandlung unmittelbar verkleinert, die Entlastung der Harnröhre setzt sofort ein.

Die Behandlung findet unter Narkose statt. Von dem Eingriff merken Sie normalerweise gar nichts. Im Anschluss erhalten Sie kurzzeitig einen Blasenkatheter, der Ihnen möglichst störungsfreies Wasserlassen ermöglicht.

Vorteile des Greenlight-Lasers

Der Greenlight-Laser erfreut sich aus verschiedenen Gründen wachsender Beliebtheit:

• Die Behandlung mit dem Greenlight-Laser kann Blasenprobleme ebenso zuverlässig beseitigen wie das verbreitete TURP-Verfahren. Hier wird mit Hilfe einer Elektroschlinge operiert.
• Die Wärmeenergie des Greenlight-Lasers führt zu einem fast sofortigen Verschluss der angrenzenden Blutgefäße. Bei der Behandlung mit dem Greenlight-Laser kommt es so in der Regel nur zu einer äußerst geringen Blutung.
• Viele ältere Prostata-Patienten müssen Gerinnungshemmer wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Marcumar gegen Schlaganfall, Herzinfarkt oder Durchblutungsstörungen einnehmen. Der Vorteil des Greenlight-Lasers besteht darin, dass er bei dieser Patientengruppe die beste Blutstillung gewährleistet.
• Oft muss dank Greenlight-Laser ein Blasenkatheter nicht so lange getragen werden wie bei anderen Verfahren zur Prostataverkleinerung.
• Der Klinikaufenthalt beträgt bei der Greenlight-Laser-Behandlung in der Regel nur wenige Tage.

Mögliche Einschränkungen und unerwünschte Wirkungen

• Ob das Volumen Ihrer Prostata eine Behandlung mit dem Greenlight-Laser möglich macht, stellen wir anhand einer genauen Untersuchung fest.
• Die Arbeitsweise des Greenlight-Lasers bringt es mit sich, dass kein Prostatagewebe geborgen werden kann. In manchen Fällen ist eine Gewebeprobe aber ausdrücklich erwünscht, etwa um sie auf Prostatakrebs hin zu untersuchen. Dann bietet sich zum Beispiel die Behandlung mit dem Holmium-Laser oder eine TURP-Operation an. Die Gewebeprobe kann aber auch vor der Operation gewonnen werden.
• Ebenso wie bei TURP und anderen Verfahren zur Prostataverkleinerung gilt: Nach dem Eingriff mit dem Greenlight-Laser erfolgt die Ejakulation bei der Mehrzahl der Operierten „rückwärts“ in die Blase. Dadurch kann die Fruchtbarkeit eingeschränkt sein. Ursache ist ein nicht mehr vollständiger Blasenverschluss. Die Potenz beeinflusst das normalerweise nicht.
• Eine geringere Zahl der operierten Männer klagt nach dem Eingriff vorübergehend über Potenzstörungen, die zuvor nicht auftraten. Wenn sachgemäß operiert wurde, sind Erektionsprobleme jedoch in der Regel nicht dauerhaft.

Bitte beachten Sie: Eine Operation zur Prostataverkleinerung verläuft in aller Regel deutlich schonender als ein Eingriff zur Beseitigung von Prostatakrebs. Während bei der Prostatakrebs-Operation üblicherweise die gesamte Prostata entfernt wird, bleibt bei der Behandlung mit dem Greenlight-Laser die Gewebekapsel rund um die Prostata erhalten. Die dort entlanglaufenden Erektions-Nerven werden daher normalerweise nicht angetastet.

Ist der Greenlight-Laser für Sie geeignet?

Im Urologischen Zentrum der Cambomed Klinik untersuchen wir Sie gern, um Ihnen das am besten geeignete Operationsverfahren zu empfehlen. Bitte vereinbaren Sie telefonisch oder über unser Kontaktformular Ihren persönlichen Termin.