Eine Adenomenukleation dient zur Prostataverkleinerung in besonderen Fällen. Sie erfolgt direkt über einen Zugang am Unterbauch. Blasenprobleme und Beschwerden beim Wasserlassen, die durch eine ausgesprochen stark vergrößerte Prostata verursacht werden, lassen sich so abstellen. Das Urologische Zentrum der Cambomed Klinik in Kempten informiert Sie ausführlich über das Verfahren.

Abhilfe bei vergrößerter Prostata

Eine gesunde Prostata ist nur so groß wie eine Kastanie und bringt höchstens 25 Gramm auf die Waage. Doch mit dem Alter wächst die Prostata bei vielen Männern. Ein Exemplar, das 40 Gramm und mehr erreicht, ist bei Patienten ab 50 nichts Ungewöhnliches.
An sich ist eine vergrößerte Prostata nicht krankhaft. Sie drückt jedoch oft die Harnröhre ab und beeinträchtigt den Toilettengang – manchmal unter Verursachung heftiger Beschwerden. Medikamente können hier nicht immer etwas ausrichten. Abhilfe bieten kann eine operative Prostataverkleinerung. Die Adenomenukleation ist ein mögliches Operationsverfahren, das bereits seit über 100 Jahren angewendet wird.

  • Der Begriff „Adenomenukleation“ ist zusammengesetzt aus dem griechischen Wort adén für „Drüse“ und dem lateinischen enucleare für „entkernen“.
  • Im Gegensatz zu anderen Verfahren der Prostataverkleinerung wird bei der Adenomenukleation nicht minimalinvasiv über die Harnröhre operiert.
  • Stattdessen setzt der Operateur einen kleinen Schnitt im Bereich der Blase oder des Schambeins. Über diesen Hautzugang erfolgt die Prostataverkleinerung.

Wann Adenomenukleation?

Die Adenomenukleation wurde in letzter Zeit durch andere Behandlungsverfahren in den Hintergrund gedrängt. Nicht ohne Grund: Bei weniger stark vergrößerter Prostata kann man ein minimalinvasives Verfahren mit Zugang über die Harnröhre wählen. Das gilt etwa, wenn es keinen zusätzlichen Behandlungsbedarf gibt. Besondere Umstände können jedoch für eine Adenomenukleation sprechen:

  • Die Adenomenukleation kann ins Spiel kommen, wenn die Prostata 100 bis 150 Gramm oder mehr wiegt. Bei einer solch voluminösen Prostata könnte die Harnröhre durch eine minimalinvasive Operation zu stark beansprucht werden.
  • Gelegentlich bestehen zusätzliche Beschwerden wie Blasensteine oder eine Blasenaussackung. Diese können im Rahmen einer Adenomenukleation gut mit behoben werden.

Es gibt allerdings auch ein vielversprechendes minimalinvasives Verfahren, das sehr große Prostatae verkleinern kann: die Operation mit dem Holmium-Laser. Welche Behandlungsmethode bei Ihnen in Frage kommt, muss letztlich eine Untersuchung erweisen.

Vorgehen bei der Adenomenukleation

Der Chirurg unternimmt bei einer Adenomenukleation folgende Schritte:

  • Zunächst wird der Hautschnitt am Unterbauch gesetzt.
  • Wenn der Zugang geschaffen ist, schält der Operateur die Prostata Schicht für Schicht mit dem Finger aus.
  • Die Prostatakapsel bleibt dabei erhalten.
  • Eventuell notwendige Zusatzeingriffe an der Blase können im Zuge der Adenomenukleation ebenfalls erfolgen.
  • Am Ende wird der Hautzugang mit einer schonenden Nahttechnik wieder verschlossen.

Die Adenomenukleation findet unter Narkose statt. Nach dem Eingriff erhalten Sie einen Blasenkatheter, über den Ihr Urin abgeleitet wird. Er muss für einige Tage getragen werden.
Blasenprobleme und Beschwerden beim Wasserlassen bessern sich durch die Adenomenukleation in der Regel sofort. Folgeeingriffe nach einigen Jahren sind nur selten erforderlich.

Mögliche Nebenwirkungen einer Adenomenukleation

  • Vorübergehende Potenzstörungen können unmittelbar nach einer Prostataverkleinerung auftreten – so auch bei einer Adenomenukleation. Die Potenzprobleme sind in den allermeisten Fällen nicht dauerhaft.
  • Wie bei anderen operativen Prostataverkleinerungen findet auch nach einer Adenomenukleation der Samenerguss häufig in Form einer sogenannten retrograden Ejakulation statt. Das bedeutet: Die Samenflüssigkeit wird ganz oder teilweise „rückwärts“ in Richtung Blase geleitet. Dadurch kann die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigt sein. Ursache ist ein ungenügender Blasenverschluss. Erektion und Orgasmus werden dadurch üblicherweise nicht beeinträchtigt.

Wichtig zu beachten: Prostataverkleinerungen wie die Adenomenukleation müssen von Eingriffen zur Behandlung von Prostatakrebs unterschieden werden. Bei Prostatakrebs wird die gesamte Prostata entfernt, angrenzende Nervenbahnen erfahren dabei häufig eine Schädigung. Bei Prostataverkleinerungen hingegen bleibt die Gewebekapsel erhalten. Die angrenzenden Nervenbahnen, welche die Erektion steuern, werden in aller Regel nicht angetastet. Zu Impotenz durch Nervenverletzungen kommt es also normalerweise nicht.

Wir beraten Sie gerne zur Adenomenukleation

Wenn Sie eine Untersuchung oder Beratung wünschen, können Sie im Urologischen Zentrum der Cambomed Klinik jederzeit einen persönlichen Termin vereinbaren. Sie können uns dazu anrufen oder unser Kontaktformular nutzen.

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