PSA ist die Abkürzung für „prostataspezifisches Antigen“. Es handelt sich dabei um einen Eiweißstoff, der die Samenflüssigkeit ergänzt und ausschließlich in der Prostata produziert wird. Ein erhöhter PSA-Wert der Prostata kann, muss aber nicht auf eine Erkrankung hindeuten. Die Experten des Urologischen Zentrums der Cambomed Klinik in Kempten schildern, wie es weitergeht, wenn bei der Prostata-Vorsorgeuntersuchung Ihr PSA-Wert zu hoch ist.

Im Zweifel wird der PSA-Wert der Prostata mehrfach ermittelt

Angenommen, im Rahmen der Prostata-Vorsorgeuntersuchung stellt sich bei Ihnen ein erhöhter PSA-Wert heraus. Bei einem solchen Ergebnis nimmt Ihr Urologe an einem anderen Tag eine neue PSA-Messung vor. Er will damit sichergehen, dass der erhöhte PSA-Wert der Prostata nicht auf tages- oder jahreszeitliche Einflüsse zurückgeht. Wenn der PSA-Wert der Prostata auch bei der zweiten Blutuntersuchung ungewöhnlich hoch ist, wird Ihr Arzt sich auf die Suche nach möglichen Ursachen machen.

Der PSA-Wert gewinnt seine Aussagekraft erst in Verbindung mit einer gründlichen körperlichen Untersuchung. Berücksichtigt werden müssen auch Faktoren, die den Messwert stark beeinflussen können:

  • Lebensalter
  • natürliche Schwankungen
  • Ausübung bestimmter Sportarten

Ist Ihr PSA-Wert bei der Prostata-Vorsorgeuntersuchung zu hoch, wird Ihr Urologe Sie auch nach typischen Beschwerden oder Symptomen fragen. Abhängig von Ihrer Schilderung und von Ihrem Alter können gezielte Untersuchungen wie zum Beispiel Abtasten, die Entnahme einer Gewebeprobe oder Ultraschall folgen. Betrachtet wird eventuell auch, wie sehr der PSA-Wert der Prostata über längere Zeit ansteigt.

Ein zu hoher PSA-Wert der Prostata muss nicht auf eine Erkrankung hinweisen

Viele Männer, bei denen auf Dauer der PSA-Wert zu hoch ist, haben eine völlig gesunde Prostata. Ein erhöhter PSA-Wert bei einer Prostata-Vorsorgeuntersuchung kann aber auch ein Anzeichen für eine Erkrankung sein. Folgende Ursachen kommen für einen erhöhten PSA-Wert der Prostata in Frage:

Falls sich bei der Prostata-Vorsorgeuntersuchung herausstellen sollte, dass Ihre Prostata erkrankt ist: Abhängig von der Schwere des Leidens, Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und Ihrem Alter gibt es sehr verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.

PSA-Wert zu hoch I: Prostataentzündung

Vor allem bei jüngeren Männern ist eine Prostataentzündung (Prostatitis) oft der Grund dafür, dass bei der Prostata-Vorsorgeuntersuchung der PSA-Wert zu hoch ist. Je nach Ursache hilft in der Regel eine Behandlung mit Antibiotika oder entzündungshemmenden Medikamenten. Eine Entzündung der Prostata heilt in den meisten Fällen recht schnell wieder ab. Ist die Entzündung chronisch, gibt es spezielle Therapiemöglichkeiten.

PSA-Wert zu hoch II: Gutartige Prostata-Vergrößerung

Eine gutartige Prostatavergrößerung kommt praktisch nie vor dem 35. Lebensjahr vor. Bis zum achten Lebensjahrzehnt ist nahezu jeder Mann mehr oder weniger stark davon betroffen. Die Erkrankung hat mit Prostatakrebs nichts zu tun, kann jedoch Beschwerden beim Wasserlassen verursachen. Eine gutartige Prostatavergrößerung bringt es meist mit sich, dass bei einer Prostata-Vorsorgeuntersuchung der PSA-Wert zu hoch ist. Bei anhaltenden Beschwerden gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, zum Beispiel spezielle Medikamente, das Abtragen des überschüssigen Prostatagewebes per Laser oder andere operative Verfahren.

PSA-Wert zu hoch III: Prostatakrebs

Bei etwa jedem vierten Mann, bei dem der PSA-Wert der Prostata zu hoch ist, wird nach einer Gewebeprobe Prostatakrebs festgestellt. Prostatakrebs, der früh erkannt wird – zum Beispiel bei einer Prostata-Vorsorgeuntersuchung –, ist durchschnittlich in 70 % der Fälle heilbar. Welche Art von Behandlung Ihr Arzt empfiehlt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Ihr Alter
  • Tempo des Krebswachstums
  • allgemeiner Gesundheitszustand

Für eine eingreifende Behandlung (von den Ärzten „kurativ“ genannt) kommen zum Beispiel ein chirurgischer Eingriff, eine Bestrahlung, eine Hormonbehandlung oder eine Chemotherapie in Frage. Aber auch eine sogenannte aktive Überwachung oder zuwartendes Beobachten können sinnvoll sein, etwa bei sehr langsamem Tumorwachstum oder bei Patienten deutlich fortgeschrittenen Alters.

Operieren muss nicht unbedingt sein

Sowohl bei Prostatakrebs als auch bei einer gutartigen Prostatavergrößerung lässt sich gar nicht selten auf eine Operation verzichten.

  • Eine gutartige Prostatavergrößerung macht nur dann eine Operation erforderlich, wenn die Beschwerden dauerhaft und quälend sind. Ansonsten können Sie und Ihr Urologe auch mit kontrolliertem Zuwarten reagieren. Der Beginn einer medikamentösen oder operativen Therapie lässt sich so oft hinauszögern, vielfach klingen die Beschwerden nach einiger Zeit wieder ab.
  • Im Fall von Prostatakrebs entscheidet man sich insbesondere bei älteren und gesundheitlich angeschlagenen Patienten oft für eine aktive Überwachung oder zuwartendes Beobachten. Es erfolgt dann zunächst keine eingreifende Behandlung. Dafür wird das Tumorwachstum engmaschig kontrolliert. Der PSA-Wert der Prostata wird regelmäßig ermittelt, eventuell entnimmt man regelmäßig Gewebeproben. Eine aktive Behandlung beginnt man nur bei Bedarf.

Die Vorteile dieses Vorgehens überwiegen bei manchen Patienten die Nachteile, die aus einer aktiven Therapie entstehen können. Vielfach vorhandene Ängste, im Falle einer entdeckten Prostata-Erkrankung werde „zu schnell operiert“, sind also unbegründet. Im Prostatazentrum Cambomed werden wir Sie nur unter einer Bedingung operieren oder anderweitig aktiv behandeln: wenn dies mittel- und langfristig eine deutliche Verbesserung Ihres Gesundheitszustandes erwarten lässt.

Bei Ihnen ist der PSA-Wert zu hoch? – Ihr Weg zu uns

Im Urologischen Zentrum der Cambomed Klinik in Kempten untersuchen und beraten wir Sie jederzeit gerne. Das gilt selbstverständlich auch, wenn andernorts bei einer Prostata-Vorsorgeuntersuchung festgestellt worden ist, dass Ihr PSA-Wert zu hoch ist. Bitte vereinbaren Sie telefonisch oder über unser Kontaktformular Ihren persönlichen Termin.

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