Das TURP-Verfahren wird zur Verkleinerung einer gutartig vergrößerten Prostata eingesetzt, wenn die medikamentöse Behandlung erfolglos geblieben ist. TURP dient vor allem dazu, stärkere Probleme beim Wasserlassen zu lindern oder deren Verschlimmerung vorzubeugen. Das Urologische Zentrum der Cambomed Klinik in Kempten erläutert, welchen Nutzen Ihnen TURP bringen kann.

Wie funktioniert TURP?

Die Prostata liegt unterhalb der Blase und umgibt die Harnröhre. Ist das Organ vergrößert, „klemmt“ es den Urinfluss ab. Das kann beim Toilettengang mannigfaltige Schwierigkeiten verursachen. Bei stärkeren Beschwerden kommt es darauf an, die Prostata möglichst schonend zu verkleinern. Das ist gut mit dem TURP-Verfahren möglich. Es nutzt für die erforderlichen Schnitte elektrischen Strom. TURP ist schon seit mehr als 80 Jahren im Einsatz und konnte immer weiter verfeinert werden. Heute ist es das Verfahren, das zur Prostataverkleinerung am häufigsten angewendet wird.
TURP ist auch bekannt als TUR-Prostata und bedeutet „transurethrale Resektion der Prostata“: Lateinisch trans heißt so viel wie „hindurch“, altgriechisch uréthra „Harnleiter“ und lateinisch resecare „abtrennen“. Im Prostatazentrum Cambomed setzen wir das moderne Verfahren der sogenannten bipolaren TURP ein.

  • Bei der TURP wird ein Operationsinstrument über den Penis in die Harnröhre bis zu Blase und Prostata geschoben.
  • An der Spitze befinden sich eine Miniatur-Kamera und die elektrische Operationsschlinge. Bei der bipolaren TURP fließt der Strom zu einer Elektrode, die sich am Operationsinstrument befindet.
  • Die elektrische Schlinge steuert der Urologe von außen und trägt damit das überflüssige Prostatagewebe ab.
  • Das Gewebe wird Schicht für Schicht entfernt. Daher spricht man landläufig auch davon, dass die Ärzte „die Prostata abhobeln“.
  • Die Kamera erlaubt dem Operateur bei TURP einen genauen Einblick.

Die Behandlung erfolgt unter Narkose. Das elektrisch geladene Schneidwerkzeug trägt bei TURP zusätzlich zum Verschluss verletzter Blutgefäße bei. Stärkere Blutungen lassen sich so meist vermeiden.
Die abgetragenen Gewebeteile landen in der Blase und werden nach dem Eingriff ausgespült. Der Patient trägt zur Schonung des unteren Harntrakts für einige Tage einen Blasenkatheter. Der Klinikaufenthalt dauert bei TURP normalerweise zwischen 5 und 7 Tagen.

In welchen Fällen kommt TURP zum Einsatz?

Welches Operationsverfahren zur Verkleinerung Ihrer Prostata am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Folgende Argumente können für den Einsatz von TURP sprechen:

  • Das Volumen Ihrer Prostata ist nicht größer als 80 Milliliter.
  • Während der Operation soll auch Gewebe gewonnen werden, das sich auf das Vorliegen von Prostatakrebs hin untersuchen lässt. Das kann insbesondere bei Männern in nicht allzu fortgeschrittenem Alter vorteilhaft sein. Bei ihnen ist im Falle einer Prostatakrebs-Erkrankung oft eine Entfernung des Karzinoms sinnvoll. Manche Laserverfahren liefern im Gegensatz zu TURP keine Gewebeproben.
  • Sie wünschen sich, dass sie von Problemen beim Wasserlassen für möglichst lange Zeit verschont bleiben. Das ist nach TURP nachgewiesenermaßen gegeben.
  • Sie möchten sich für ein gut erforschtes und dokumentiertes Operationsverfahren entscheiden.

Welche Nebenwirkungen kann es bei TURP geben?

Im Allgemeinen gilt bei TURP: Je größer die operierte Prostata, desto eher kann es zu unerwünschten Folgewirkungen kommen. Solche können zum Beispiel sein:

  • Ungefähr 65 Prozent der Patienten haben nach TURP eine sogenannte retrograde Ejakulation. Das bedeutet: Die Samenflüssigkeit wird „nach hinten“ in die Blase abgegeben. Ursache ist eine Beeinträchtigung der Blasenmuskulatur infolge des Eingriffs. Erektion und Lustempfinden sind davon normalerweise nicht betroffen, die Fruchtbarkeit kann aber eingeschränkt sein.
  • Bei dem Verfahren können die Nervenstränge verletzt werden, die für die Erektion verantwortlich sind. Diese verlaufen jedoch außerhalb der Prostata und werden bei Prostataverkleinerungen normalerweise nicht angetastet. Zu entsprechenden Verletzungen kommt es bei TURP daher nur selten. Manchmal bedeutet der Eingriff aber eine psychische Belastung für den betroffenen Mann. Das kann Potenzprobleme hervorrufen, die vorher nicht bestanden haben.
  • Bei der sogenannten monopolaren TURP, einer älteren Variante des Eingriffs, kommt es durch den Einsatz von elektrolytfreier Spülflüssigkeit gelegentlich zu Kreislaufstörungen, Übelkeit oder Orientierungsproblemen. Das Prostatazentrum Cambomed setzt ausschließlich die fortschrittliche bipolare Variante der TURP ein. Auf elektrolytfreie Spülflüssigkeit können wir daher verzichten, entsprechende Komplikationen sind ausgeschlossen.

Bitte beachten Sie außerdem: TURP und andere Verfahren zur Verkleinerung einer gutartig vergrößerten Prostata müssen von Prostatakrebs-Operationen strikt unterschieden werden. Bei Prostatakrebs-Eingriffen wird fast immer die gesamte Prostata samt Gewebekapsel entnommen. Die Nervenstränge, die für die Erektion sorgen, werden daher häufig beeinträchtigt – es kommt dann zu Impotenz. Bei der Prostataverkleinerung mittels TURP und anderen Verfahren verbleibt hingegen die Prostatakapsel. Mit einem erfahrenen Operateur ist eine Verletzung der Erektionsnerven unwahrscheinlich.

Wir beraten Sie gerne zu TURP

Wir empfangen Sie gerne im Urologischen Zentrum der Cambomed Klinik. Bitte vereinbaren Sie Ihren persönlichen Termin telefonisch oder über unser Kontaktformular.

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