Eine gutartige Prostatavergrößerung (Fachbegriff: benignes Prostatasyndrom) kann sehr verschiedene Beschwerden mit sich bringen. Auch der Verlauf der Erkrankung ist bei den Betroffenen unterschiedlich ausgeprägt. Ein erfahrener Urologe kann für Ihre Prostatavergrößerung eine Behandlung vorschlagen, die Sie möglichst wenig belastet. Das Urologische Zentrum der Cambomed Klinik in Kempten gibt Ihnen einen Überblick zu den Möglichkeiten, sich bei Prostatavergrößerung einer Behandlung zu unterziehen.

Wann eine Prostatavergrößerung eine Behandlung erforderlich macht

Eine gutartige Prostatavergrößerung ist bei jüngeren Männern selten. Ab 50 kommt sie bei jedem zweiten Mann vor, mit zunehmendem Alter wird sie immer häufiger. Die Erscheinung bringt häufig Beschwerden beim Wasserlassen mit sich. Doch nicht jeder hat solche Probleme, wenn die Prostata vergrößert ist: Die Spanne reicht von völliger Symptomlosigkeit bis zu schweren Nierenproblemen.

Bei einer Prostatavergrößerung sollte eine Behandlung in folgenden Fällen erwogen werden:

  • Sie verspüren stärkere Beschwerden und es besteht merklicher Leidensdruck.
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Folgeerkrankungen entwickeln, ist hoch.

Ein Trost für Betroffene: Eine gutartige Prostatavergrößerung hat mit Prostatakrebs nichts zu tun. Dieser äußert sich meist völlig anders.

Kontrolliertes Zuwarten oder Prostata verkleinern?

Mäßige Beschwerden beim Wasserlassen lassen sich oft tolerieren. In Abstimmung mit Ihrem Urologen können Sie sich dafür entscheiden, bei einer Prostatavergrößerung gar keine Behandlung vorzunehmen. Dieses Vorgehen heißt in der Medizin „kontrolliertes Zuwarten“. Es umgeht mögliche Nebenwirkungen von Medikamenten oder unerwünschte Folgen von Operationen, mit denen die Ärzte Ihre Prostata verkleinern.

  • Entscheiden Sie sich für kontrolliertes Zuwarten, wird Ihr Urologe in regelmäßigen Abständen Ihre Prostata untersuchen.
  • So kann er rechtzeitig reagieren, falls irgendwann doch Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Prostata zu verkleinern.

Das Augenmerk wird besonders darauf liegen, ob die Gefahr von Folgeerkrankungen wächst. Für die Kontrolle können zum Beispiel eine Tastuntersuchung, Ultraschall, Urinuntersuchungen und eine Harnstrahlmessung genutzt werden. Auch die Messung des PSA-Werts kann wichtig sein. Dieses Prostata-Eiweiß kommt im Blut meist häufiger vor, wenn die Prostata wächst. Der PSA-Bluttest hilft außerdem bei der Prostatakrebs-Vorsorge.

Chirurgischen Eingriff vermeiden

Wenn die Prostata vergrößert ist, kann häufig konservativ behandelt werden, also ohne Operation. Dafür stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Sie können zum Beispiel die Prostata verkleinern.

Im Prostatazentrum Cambomed empfehlen wir Ihnen in der Regel zunächst eine medikamentöse Behandlung. Wir erwägen bei Prostatavergrößerung eine Behandlung per chirurgischen Eingriff, wenn:

  • medikamentöse Verfahren ausgeschöpft sind oder
  • die Beschwerden nicht anders beherrschbar sind.

Mit Medikamenten die Prostata verkleinern

Mit folgenden Medikamenten können wir Ihre Prostata verkleinern oder Ihre Beschwerden anderweitig lindern:

  • 5-Alpha-Reduktase-Hemmer unterbinden die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron, das für das Prostatawachstum verantwortliche Hormon. Mit der Zeit lässt sich so die Prostata verkleinern.
  • Alpha-Blocker können die Muskulatur an Prostata und Blasenhals entspannen. Das erleichtert oft das Wasserlassen. Diese Medikamentengruppe kann allerdings nicht direkt die Prostata verkleinern.
  • Anticholinergika werden oft bei Männern eingesetzt, bei denen die Prostatavergrößerung mit einer sogenannten „Reizblase“ einhergeht. Die Medikamente können die Blasenmuskulatur lockern. Bei den Patienten lindert das in aller Regel den übermächtigen Harndrang. Eine Prostataverkleinerung findet dadurch allerdings nicht statt.

Je nach Krankheitsbild und Ausmaß, in welchem die Prostata vergrößert ist, kann auch eine Kombinationstherapie mit verschiedenen Wirkstoffen erfolgversprechend sein.

Pflanzliche Arzneimittel aus Kürbiskernen, Brennnesselwurzel-Extrakt oder andere, die zum Teil in der Apotheke erhältlich sind, scheinen manchen Patienten zu helfen, deren Prostata vergrößert ist. Laut wissenschaftlichen Studien sind die Effekte solcher Mittel jedoch sehr eingeschränkt.

Prostatavergrößerung: Behandlung per Operation

Für schwerere Fälle eines benignen Prostatasyndroms stehen verschiedene operative Verfahren zur Verfügung. Welches zur Anwendung kommen sollte, um die Prostata zu verkleinern, hängt von mehreren Faktoren ab: etwa vom Ausmaß der Prostatavergrößerung, von der gesundheitlichen Vorbelastung des Patienten und von seinen persönlichen Wünschen.

Häufig angewendete Verfahren sind:

  • TURP: Hier wird eine elektrische Operationsschlinge über die Harnröhre eingeführt, um die Prostata zu verkleinern. Die überschüssigen Anteile lassen sich so ohne Schnitte Stück für Stück abtragen.
  • TUEVAP: Das Verfahren kann das Gewebe mittels elektrischer Energie schonend verdampfen und so die Prostata verkleinern.
  • Laserverfahren: Eine Laserfaser wird über die Harnröhre an die Prostata herangeführt. Durch Wärmewirkung wird das überschüssige Gewebe abgetragen. Zum Einsatz kommen können zum Beispiel ein Greenlight-Laser oder ein Holmium-Laser.
  • Offene Operation (Adenomenukleation): Bei einem besonders stark gewachsenen Organ ist es auch möglich, über einen Einschnitt am Unterbauch die Prostata zu verkleinern.

Bei Prostatavergrößerung Behandlung und Untersuchung nicht aufschieben

Wenn Ihre Prostata vergrößert ist oder bei Ihnen der Verdacht darauf besteht, können Sie jederzeit einen persönlichen Termin im Urologischen Zentrum der Cambomed Klinik vereinbaren – telefonisch oder über unser Kontaktformular.

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