Einige minimalinvasive Verfahren zur Prostataverkleinerung nutzen den elektrischen Strom. Hier hat es in den vergangenen Jahren nützliche Weiterentwicklungen gegeben. Mit dem TUEVAP-Verfahren zum Beispiel lassen sich Blutungen verringern, die Prostataverkleinerung wird für den Patienten schonender. Das Urologische Zentrum der Cambomed Klinik in Kempten stellt Ihnen das Verfahren im Detail vor.

Wozu dient TUEVAP?

TUEVAP steht für „transurethrale Elektrovaporisation der Prostata“. Das lateinische trans bedeutet „hindurch“, das altgriechische uréthra „Harnleiter“ und lateinisch vapor heißt „Dampf“. Tatsächlich beruht TUEVAP darauf, die Prostatazellen mit Hilfe von elektrischer Energie möglichst schonend zu verdampfen.
Das TUEVAP-Verfahren dient zur Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung. Hier drückt das vergrößerte Organ oft auf die Harnwege und erschwert bei dem betroffenen Mann das Wasserlassen – bis hin zu erheblichen Beschwerden. Die operative Prostataverkleinerung soll Abhilfe leisten. Das Verfahren kommt zum Beispiel dann in Frage, wenn eine Behandlung mit Medikamenten nicht zum Erfolg geführt hat.

  • TUEVAP ist eines von verschiedenen minimalinvasiven Verfahren, das zur Prostataverkleinerung den Zugang über die Harnröhre nutzt.
  • Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der TURP, der transurethralen Resektion der Prostata. Letztere ist das am häufigsten angewendete Verfahren zur Prostataverkleinerung.

In der chirurgischen Urologie ist die Elektrovaporisation auch unter den Kürzeln TEVAP und TUVP bekannt. Im Prostatazentrum Cambomed führen wir die Behandlung häufig durch.

Vorgehensweise bei der Elektrovaporisation

TUEVAP nutzt die Wärmewirkung des elektrischen Stroms, um Drüsenzellen und -gewebe zum Verdampfen zu bringen. Als Sofortwirkung ergibt sich die Schrumpfung der Prostata. Der Operationsvorgang gestaltet sich bei der Elektrovaporisation wie folgt:

  • Durch den Harnausgang wird ein Operationsinstrument mit Hilfe eines Endoskops in die Harnröhre geschoben.
  • Das Endoskop ist mit einer winzigen Kamera ausgestattet, die dem Operateur eine hervorragende Sicht ermöglicht.
  • Zum Abtragen der Prostatazellen steuert der Arzt eine bewegliche sogenannte Pilzelektrode. Um diese herum bildet sich ein Plasmakegel, der das Verdampfen des Gewebes bewirkt.
  • Mit Hilfe der Pilzelektrode können auch verletzte Gefäße direkt verschlossen werden..

Für die Elektrovaporisation erhält der Patient eine Narkose. Im Anschluss an den Eingriff bekommt er einen Blasenkatheter gesetzt. Dieser hilft ihm für einige Tage beim Wasserlassen. Der Klinikaufenthalt dauert normalerweise nur wenige Tage.

Vorteile von TUEVAP

Die Resultate der Elektrovaporisation sind vergleichbar mit denen, die sich bei anderen modernen Verfahren der Prostataverkleinerung ergeben. Schwierigkeiten beim Wasserlassen werden üblicherweise binnen kurzem gelindert. Das Behandlungsergebnis ist in aller Regel dauerhaft.
Die Prostatakapsel bleibt wie bei den meisten anderen Verfahren zur Prostataverkleinerung erhalten. Die für die Erektion verantwortlichen Nervenbahnen werden so normalerweise nicht verletzt. Die Elektrovaporisation besitzt darüber hinaus folgende Vorzüge:

  • Die gefäßverschließende Wirkung macht stärkere Blutungen, die etwa eine Bluttransfusion erfordern würden, sehr unwahrscheinlich.
  • Die Heilung ist gegenüber anderen Verfahren in der Regel beschleunigt, der Klinikaufenthalt wird verkürzt.
  • Offene Hautwunden und Narben entstehen bei der Elektrovaporisation der Prostata keine – anders als bei einer sogenannten „offenen“ Operation.

Mögliche Nachteile und Nebenwirkungen der Elektrovaporisation

Die Prostata ist kein lebensnotwendiges Organ. Ihre Verkleinerung kann bestimmte Körperfunktionen beeinträchtigen, die mit der männlichen Sexualität zusammenhängen. Ansonsten sind nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit nicht zu erwarten.

  • Manche Patienten entwickeln nach einer operativen Prostataverkleinerung vorübergehend Potenzstörungen. Diese gehen meist nach einiger Zeit wieder zurück.
  • Die Fruchtbarkeit leidet gewöhnlich bei einer größeren Zahl von Prostataverkleinerungs-Patienten. Die Ursache: Aufgrund einer Beeinträchtigung der Blasenmuskulatur erfolgt der Samenerguss teilweise oder ganz in Richtung Harnblase.
  • Infolge der Verdampfung der Prostatazellen lassen sich bei der Elektrovaporisation keine Gewebeproben gewinnen. Von manchen Patienten werden solche benötigt, um sie auf Prostatakrebs zu untersuchen. Dann bieten sich andere gut verträgliche Verfahren wie etwa TURP oder der Holmium-Laser an.

Wir untersuchen und behandeln Sie gern

Im Urologischen Zentrum der Cambomed Klinik in Kempten empfangen wir Sie gern zu einer individuellen Untersuchung. Bitte vereinbaren Sie dafür telefonisch oder per Kontaktformular Ihren persönlichen Termin.

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